Die Alb-Leisa – Linsen von der Schwäbischen Alb
Die 16. Edition der Arche schaut ins Schwabenländle, genauer in die schwäbische Alb. Dort werden die Alb-Leisa angebaut, mehrere Sorten Linsen, die teils bereits als ausgestorben galten.
Die 16. Edition der Arche schaut ins Schwabenländle, genauer in die schwäbische Alb. Dort werden die Alb-Leisa angebaut, mehrere Sorten Linsen, die teils bereits als ausgestorben galten.
Der Linsenanbau in der Schwäbischen Alb ist bis in die Hallstattzeit (ca. ~500 v.Chr.) belegbar. Noch im 19. Jahrhundert wurden hier mehrere tausend Hektar Ackerfläche mit Linsen gebaut – weit mehr als Bohnen und Erbsen. Archäologische Funde bezeugen, dass Linsen bereits vor ca. 10.000 Jahren angebaut wurden.
Die in den 30er und 40er Jahren vom lokal ansässigen Pflanzenzüchter Fritz Späth gezüchteten Sorten Späths Alb-Linse I, Späths Alb-Linse II und Späths Hellerlinse gingen mit einem Ende des deutschen Linsenanbaus um 1959/1960 verloren. Zwar kam der Anbau von Linsen ab den 70er Jahren wieder auf, allerdings wurden die von Späth gezüchteten Alb-Sorten erst 2006 in einer russischen Saatgutbank wiederentdeckt.
Unter der Marke Alb-Leisa werden von einer lokalen Öko-Erzeugergemeinschaft inzwischen drei Linsen-Sorten angebaut und vertrieben: eine aus Frankreich stammende dunkelgrün marmorierte Linse, die festkochend ist und intensiv rezent-würzig schmeckt, die Späths Alb-Linse I aus den 40er Jahren, die mehlig ist und sich besonders für traditionelle Speisen eignet, sowie die Späths Alb-Linse II, die festkochend ist und sich durch ihren ausgeprägt nussigen Geschmack auszeichnet.
Die Linse findet in zahlreichen Mythen und Märchen Erwähnung. In Bibel wird Esau das Erstgeborenenrecht gegen einen Teller Linsen abgeschwatzt, Aschenputtel muss Linsen lesen, um zu verhindern, dass sie auf den Ball geht und ein jüdischer Brauch sieht vor, dass nach einer Bestattung runde Lebensmittel wie Linsen gegessen werden, da diese den Kreislauf des Lebens symbolisieren.
Damit das Trinken nicht zu kurz kommt, haben wir den Linsen als Begleitung einen Trollinger aus dem Degerlocher Scharrenberg an die Seite gestellt. Dieser wird in biologisch und in Steillage von Topsommelier Bernd Kreis angebaut. Der Ausbau findet im Spitzenweingut Aldinger in gebrauchten Barriques und ungeschwefelt statt. Gewürz- & Kirschduft, sehr fruchtiger Nachhall.
Mit unserer „Edition der Arche“ möchten wir an handwerklich hergestellte Produkte erinnern, die heute kaum noch zu erhalten sind. Sie sind Zeitzeugen einer langen Esskultur und laden zu einmaligen Geschmackserlebnissen ein. Zum Erhalt dieser „Kulturgüter“ möchten wir einen kleinen Beitrag leisten.
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